YAK YOGI & YETI
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Pokhara

6/19/2015

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Überall Schutt, Staub und Leid. Dazwischen der eine oder andere Glücksmoment in dem die erfolgreiche Bergung einer verschütteten Person gefeiert wird. Gefolgt von der Angst vor Seuchen und Krankheiten die sich inmitten der Verwüstung ausbreiten könnten. Das ist in ungefähr das Bild das uns von den Medien übermittelt wurde und mit dem wir dann zurückgelassen wurden weil das Thema schlicht und einfach an Aktualität verloren hat. Am Anfang entsprachen die Bilder der Realität und mit Sicherheit waren Befürchtungen bezüglich sich ausbreitender Krankheiten berechtigt. Seit dem ist jedoch viel passiert und das dringend benötigte Update wurde meistens nicht durchgeführt.

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Auch hier auf meinem Blog hab ich vielleicht bisher ungewollt dazu beigetragen diese Vorstellung einer verwüsteten Gefahrenzone aufrechtzuerhalten. Es ist nicht einfach den geeigneten Mittelweg zu finden. Einerseits gibt es mehr als genug Orte auf die all dies Zutrifft. Verlässt man die Hauptregionen um Kathmandu und begibt sich in die Berge, in Dörfer zu denen selbst die nepalesische Regierung nur sporadisch vordringen kann, trifft man unweigerlich auf Zerstörung und menschliche Schicksale die einem das Herz brechen. Dort wird unsere Hilfe am dringendsten benötigt und daher ist es verständlich dass solche Themen den Hauptkern dieses Blogs ausmachen.

Andereseits, ist es vor allem im Sinne von Nepal auch die andere Seite dessen was hier vorgeht hervorzuheben. Es ist so viel bewundernswertes geblieben. Die unvergängliche Natur. Die weissen Spitzen der weit entfernten Berge des Himalayas die über dem Horizont thronen. Die grünen Täler mit ihren reissenden Flüssen auf deren Seiten unzählige Stufen von Reisfeldern in die Höhe führen. Die tropischen Gebiete des Sündens. Wildem Dschungel und grüne Wiesen die von Raubkatzen und Dickhäutern durchstreift werden. Dazu die von Menschen geschaffenen Städte, Bauten und Kunstwerke. Stupas und Tempel.Die traditionellen religiösen und kulturellen Mittelpunkte an denen Menschen sich treffen um ihrem Glauben zu praktizieren oder beisammen zu sein. Auch als Aussenstehender kommt man an diesen Orten leicht in Berührung mit dem was Nepal ausmacht - dem roten Faden der alle Menschen hier verbindet. Es ist ein leichtes sich selbst in ihm zu verstricken. Selbstverständlich ist einiges den Naturgewalten zum Opfer gefallen. Aber so vieles ist erhalten geblieben. Stupas ragen nach wie vor in den Himmel. Alte Häuser aus dunkelroten Ziegelsteinen und mit prachtvoll verzierten Türen und Fensterrahmen in einer ansonsten zerstörten Strasse haben sich geweigert zu Staub zu zerfallen. In einer gewissen Weise spiegelt dies den Wiederspruch wieder der charakteristisch für das Land und seine Einwohner ist. Der ewige Wunsch, nach oben zu reichen und die Götter zu berühren und dabei doch tief verwurzelt und in enger Verbindung mit der Erde und ihrer Vergangenheit zu bleiben. Das ist die Essenz Nepals die weder dieses Erdbeben noch das gefürchtete “the Big One” ihnen nehmen kann und in der die unerschütterliche Kämpfernatur der Nepalesen gründet.

Nepal will wieder in die Gänge kommen. Der Tourismus ist für viele die einzige Einnahmequelle und das Land braucht Besucher die Geld ausgeben. Und warum nicht? Es gibt so viele wunderbare und bereichernde Gelegenheit hier das zu tun. Wer sich schon einmal einen Reiseguide über Nepal angeschaut hat, weiss, dass es ein Land für Abenteurer und Adrenalinjunkies ist. Trekking, Bergsteigen, Rafting, Bungy Jumping, Paragliding etc. Da es auch im Sinne der Regierung ist, die Hot-Spots der Touristen auf Vordermann zu bringen, kann man diese bedenkenlos besuchen.
Um das alles zu untermauern, damit ich aus eigener Erfahrung sprechen kann und um mal die Seele baumeln zu lassen, habe ich vor kurzer Zeit zwei Tage in Pokhara verbracht, eine Stadt am See Fewa deren Lakeside ein berühmter Tummelplatz für Reisende aller Art ist

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Dieser Ort bietet wie kein anderer eine spezielle Mischung aus wohltuender Idylle und energiegeladener Aktivität. Tag und Nacht. Wer es ruhig angehen will der beginnt den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück am Seeufer, mietet sich danach eins der vielen Boote, Stand-Up Pedals oder sonstiges, schippert auf den ruhigen See und geniesst die 360° Berglandschaft oder fährt zu dem Tempel der sich auf einer kleinen Inselnbefindet. In einer der vielen Bars mit Blick auf den See (mein Favorit “Bamboo Bar”) kann man den Tag ausklingen lassen, den einen oder anderen Apperitiv vor dem Abendessen zu sich nehmen oder einfach dem abendlichen Regen zuschauen. In der Strasse hinter dem Flussufer reiht sich ein Restaurant an das Nächste. Die Kette von Gaststätten wird lediglich von Bars, Hotels und Reisebüros unterbrochen. Das Nachtleben überzeugt durch Vielfalt und Qualität. In fast jeder Schenke wird einem Live-Musik geboten.

Wer sich weniger treiben lassen will und nach dem Motto “Carpe Diem” lebt der darf sich hier nach Belieben austoben. Pokhara ist ein beliebter Dreh- und Angelpunkt vieler Trekkingrouten, zudem kann man hier von Bungy Jumping bis Paragliding mit Jagdvogebegleitung fast alles tun.
Aber auch diese Stadt wurde auf ihre Weise stark vom Erdbeben getroffen. Obwohl die Gebäude hier so weit ich das beobachten konnte weitläufig verschont geblieben sind wurde den Einwohnern die Haupteinnahmequelle entzogen. Touristen sind zur Mangelware geworden. Der multi-kulti Nachschub an Besuchern ist nach der Katastrophe langsam versickert. Ich wünsche mir für die Menschen hier dass andere bald wieder ihren Weg hierher finden werden.

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Ich führe Pokhara hier als Beispiel dafür auf dass Nepal versucht wieder in das gewohnte Leben hineinzufinden. Das Land ist sicher und hat so unglaublich viel zu bieten.
Auf die Frage, was man tun könnte um weiterhin zu helfen, gibt es verschiedene Antworten. Geld ist immer willkommen. Wohl platzierte Spenden können Leben retten. Doch die Menschen sind ebenso darauf angewiesen dass wieder Leute ihren Weg hierhin finden.

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Lamosanghu

6/17/2015

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Es ist viel passiert und ich werde versuchen alles von hinten nach vorne aufzurollen. Das Ganze präsentiere ich euch dann in mehreren Einträgen. Also womit beginnen? Ke garne? (npl. Was soll ich tun?). Starten wir einfach mal...

Es galt neue Wege einzuschlagen. Aktiv das Geschehen in die Hand zu nehmen und die Gelegenheiten zu ergreifen die sich einem boten. Nach einigen Gesprächen führte mich meine Suche zu einer Gruppe deutscher Freiwilliger aus dem Sauerland. Diese Handvoll engagierter Menschen hat im Vorfeld eine beträchtliche Summe an Spenden gesammelt. Entgegen der üblichen Vorgehensweise das Geld an eine Stiftung oder Organisation zu überweisen, entschieden sie sich selbst die lange Reise anzutreten. Damit wollten sie nicht nur sicher gehen, dass das Geld vor Ort sinnvoll und optimal umgesetzt wird sondern zudem auch selber mit anpacken wo es nur geht. Es handelt sich um eine bunte Truppe von Personen aus vielen verschiedenen Berufsfeldern (Lehrer, Krankenschwester, Bauarbeiter, Elektriker/Klempner/Club-Besitzer etc.). Jeder einzelne hat auf die eine oder andere Weise sein Herz an das Land und seine Menschen verschenkt. Wissend, das nun die Zeit zum Handeln ist, gibt jeder von ihnen vollen Körpereinsatz, bereit bis an die persönliche Grenzen zu gehen. Trotz dem Ernst der Lage vermögen sie jedoch stets sich ihren Humor zu bewahren, der angesichts der manchmal belastenden Umstände ein Segen ist. Ich kann mich glücklich schätzen ihnen begegnet zu sein.

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Meine erste Reise mit den Sauerländern führte  nach Lamosanghu. Einem kleinen Ort nicht unweit der chinesischen Grenze in dessen Nähe sich das Epizentrum des zweiten schweren Erdbebens befand. Bereits die Anreise war eine interessante Angelegenheit. Sieben Mann und etliches Baumaterial mussten auf der Ladefläche des Transporters platzfinden. Dem Käfig der uns umgab nach zu urteilen, wurde dieser üblicher für Viehtransporte benutzt. Es war früh morgens und die kühle Luft des Fahrtwindes wirkte erfrischend.  Begleitet von dem Gesang der nepali Jungs die sich, in ihrem Entschluss ihrem Land zu helfen, ebenfalls der Gruppe angeschlossen hatten, gestaltete sich die Fahrt sehr angenehm. Diese zog sich, entgegen der Angabe von Google Maps (siehe unten) jedoch etwas länger.

Die Stadt Lamosanghu war ein einziger Trümmerhaufen. Nur wenige Steine schienen sich noch an ihrem vorgesehenen Platz zu befinden. Die Häuser die nicht in sich zusammengefallen waren, neigten sich gefährlich in alle Richtungen. Fahrzeuge wurden durch die Naturgewalten an absurde Orte befördert. Direkt ausserhalb der früheren Stadtgrenze hatten sich die Bewohner rund um eine grössere Fläche ihre eigene kleine Zeltstadt aufgebaut. Auch das Dhulikhel Hospital hatte sich hier schon mit zwei grossen Zelten eingerichtet und versorgte die Menschen mit medizinischer Hilfe. Die Installationen waren jedoch an vielen Ecken verbesserungsbedürftig. Das Krankenhauspersonal schlief in kleinen Zelten, die medizinischen Lieferungen wurden von der aufsteigenden Feuchtigkeit bedroht, Stromleitungen mussten ausgebessert werden und Kantine sowie andere sanitäre Anlagen galt es dringend auszubauen. Zudem musste das Camp, angesichts des Monsuns, wetterfest gemacht werden. Das waren also die Baustellen des zweitägigen Aufenthalts

Lamosanghu befindet sich in einem Tal auf knapp 900m. Auf beiden Seiten wird es von massiven “Hügeln” überragt. Dementsprechend staute sich an diesem Nachmittag, an dem sich nicht eine einzige Wolke am Himmel befand und auch der Wind ein Pause einlegte eine kochende Hitze an. Es waren schweisstreibende Arbeiten die gemacht werden mussten: Löcher für das Baugerüst ausheben, Bambus zurecht schneiden, Wellbleche zusammennieten und das ganze dann schlussendlich zusammenbauen. Mehrmals musste man notgedrungen eine Pause einlegen und sich in eins der Zelte flüchten, wo es zwar sogar noch etwas wärmer war aber man wenigstens geschützt vor der brennenden Sonne etwas Zeit im Schatten verbringen konnte.

Einige Patienten erschienen um sich behandeln zu lassen oder zur Nachfolgeuntersuchung. Notfälle gab es auch. Eine ältere Dame die unter Atemnot lidd suchte Hilfe. Sie war Asthmatikerin. In den westlichen Ländern leicht behandelbar, gab es hier nicht die nötigen Mittel um sie dauerhaft zu versorgen. Sie konnte akkut behandelt werden und ihr wurden zusätzlich einige Medikamente für Notfälle mitgegeben. In ganz schweren Fällen rückten die Ärzte oder Krankenschwestern sogar für Hausbesuche mit dem Geländewagen in die umliegenden Berghänge aus. Z.b. mussten die Brandwunden eines kleinen Mädchens gesäubert und verarztet werden. Mit den vorhandenen Resourcen wurde das möglichste getan.

Am Ende des Tages war viel gemacht worden aber so manches blieb noch zu tun. Doch es war schon spät und nach der harten Arbeit kommt folglich das Vergnügen. Nicht nur für uns sondern auch für die Kinder des Ortes. Einer der Kollegen, jemand mit besonders ausgeprägten Spieltrieb, hatte sich überlegt für die Kleinen einen Wettbewerb bestehend aus Sackhüpfen zu organsieren. Zu gewinnen gab es kleines Spielzeug und Süssigkeiten. Es war eine wundevolle Idee die Kinder, die soviel durchgemacht hatten, mit Spiel und Spass abzulenken. Auch uns tat es gut zu sehen, dass sie trotz allem ihre kindliche Natur und ihr eigene Art mit belastenden Erfahrungen umzugehen bewahrt hatten. Lachen ist die beste Medizin. Und so manches Kinderlachen war an dem Abend zu hören.

Den Rest des Abends verbrachten wir im gesellgigen Beisammensein. Zur Abkühlung ging es für ein Bad in den nahegelegenen Fluss und späterhin wurde in einer Runde aus Helfern und Einheimischen Gitarre gespielt und gesungen. Ein harmonischer Abend, der ruhig bis in die frühen Stunden hätte weitergehen können, wäre nicht abgemacht worden früh aufzustehen um von den kühlen Morgenstuden zu profitieren.

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Der Morgen war sehr produktiv. Das Fundament für weitere Unterkünfte wurde gelegt und die Arbeit ging zügig voran. Erst gegen Mittag wurde eine Pause eingelegt um sich wieder einmal in einem kleinen  klaren Bach abzukühlen.

Am Nachmittag wurde ich weiter mit Richtung chinesische Grenze, in die nächste Stadt mitgenommen. Auf dem Weg dorthin boten sich mir erstaunliche und teils erschreckende Bilder. Wir kamen an einer Stelle vorbei wo vor etwas mehr als einem Jahr in einem Bergrutsch ein halber Berg samt Dorf hinunter ins Tal stürzte. Viele Menschen starben. Die Erdmassen rutschten in den Fluss und verursachten einen natürlichen Staudamm der nicht nur das davorliegende Dorf überflutete sondern auch drohte, falls er brechen würde, die dahinterliegenden Städte zu übefluten. Eine solche Katastrophe konnte verhindert werden. Für das Dorf das den Berg mit hinunter kam und jenes von den aufgestauten Wassermassen überflutet wurde gab es jedoch keine Rettung. Es ist eine schreckliche Vorstellung, dass mit dem Monsun sich solche Vorfälle wiedrholen könnten. Es ist schwer das Ausmass eines solchen Unglücks zu begreifen...

Die nächste Stadt war etwas grösser als Lamosanghu. Ebenfalls komplett zerstört. Die Bilder sprechen für sich.

Leider musste ich das Camp früher verlassen. Unten findet ihr die Fotos der fertigen Anlagen die ich beim zweiten Besuch gemacht habe. Die Zelte der Ärzte und Mitarbeiter sind nun geschützt vor dem Wetter. Einen überdachten Aufenthaltsbereich für Patienten gibt es mittlerweile auch. Die Küche wurde zur Kantine ausgebaut, der Strom sorgfältig verlegt und die Sanitären Anlagen wurden ausgebaut. Ich bin froh dass ich bei diesem Projekt mitarbeiten durfte.
Lamosanghu war der erste Aussenposten den ich besuchen konnte .

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WORK IN PROGRESS

6/16/2015

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Ja ja! Ich weiss der nächste Eintrag lässt auf sich warten. Ich hoffe ihr lasst als Entschuldigung gelten, dass ich, auch vielleicht in eurem Interesse, viel unterwegs war. Während hier auf der Seite etwas Funkstille herrschte, habe ich einen Aussenposten und ein kleines höhergelegenes Hospital besucht. Ausserdem hab ich, um mir ein wenig Abwechslung zu gönnen auch das Wochende an einem harmonischen Ort verbracht. Dazwischen lagen viele Stunden Auto-/Busfahrt, wenig Schlaf und richtig miese Internetverbindungen. Das alles würde ich jedoch immer wieder gerne in Kauf nehmen für die unvergesslichen Eindrücke, die wunderbaren Menschen und die malerischen Orte die ich dazugewinnen und kennenlernen durfte.
Alles in allem hoffe ich dass sich die Wartezeit lohnen wird und ich euch vielleicht schon morgen neuen Stoff liefern kann. Danke für eure Geduld! Als kleines Schmankerl hier der nepalesische Johnny Depp der mich am Wochende mit seiner Live-Performance begeistert hat.

Cheers,
Marc 

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Pilgerreise nach Namobuddha

6/11/2015

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Es sah nach nach einem trägen und ereignislosen Tag aus. Der Besuch eines Aussenpostens wurde in letzter Minute abgesagt und Gespräche bezüglich weiterer solcher Unternehmen verliefen enttäuschenderweise im Sand. Alles in allem ein eher unbefriedigender Start in Tag und so kam es dass ich schon um 10 Uhr morgens nicht direkt wusste was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Hinzu kam, dass obwohl es in den vergangenen Tagen schon übermässig warm war und sogar die Einheimischen unter der Hitze ächzten, das Quecksilber an diesem Tag nochmals ein wenig gestiegen war. Kein einziges Wölkchen befand sich am Himmel und die Sonne lächelte ungehindert auf uns herab. Das einfachste und auch klügste wäre es gewesen sich ein schattiges Plätzchen zu suchen und die Seele baumeln zu lassen, bis es draussen etwas abgekühlt hätte.
Ich war aber in Unternehmerlaune und wollte nicht untätig rumsitzen. Also ging ich nach Hause, packe meinen kleinen Rucksack (Kopflampe, Sonnencreme, etwas Essen, Wasser, Wasser und nochmals Wasser) und machte mich auf die Umgebung zu erkunden. Mein erstes Ziel war der Kali Tempel, einer der religiösen Orte in und um Dhulikhel rum und zudem ein beliebter Platz für verliebte Pärchen die sich, ungestört und versteckt vor den Augen der Eltern, treffen wollen. Dies würde nicht den ganzen Tag einnehmen aber alles andere konnte man ja auf dem Weg dorthin entscheiden. Ich muss ein komisches Bild abgegeben haben, wie ich da vom Entdeckergeist gepackt in meiner kurzen Hose und T-Shirt durch die glühenden Strassen gewandert bin. Nicht wenige Blicke folgten mir und der eine oder ander Finger, begleitet von einem Lachen glaubte ich auch zu vernehmen. Ich war heilfroh, dass die 1000 Stufen die den Berg hinauf zum Kali-Tempel führten grösstenteils im Schatten der umgrenzenden Bäume lag. Eine lokale Legende besagt, dass um den Tempel rum ein Tieger lebt. Einige Personen, schwören sogar darauf ihn bei ihrem morgendlichen Gebet gehört zu haben. Auch daran hatte ich gedacht. Mit meinem Leatherman Taschenmesser in meiner Tasche könnte ich der Raubkatze vielleicht den einen oder anderen Zahn ziehen.
Keuchend, schweissnass gebadet und völlig unbelästigt von Dschungelpredatoren kam ich oben an. Gut 200m über Dhulikhel hatte man hier auf einem Fundament aus den typischen orange-roten Ziegeln eine grosse Plattform gebaut. Auf ihr befanden sich ein aus Zeigelsteinen erbautes kleines Haus das, wie ich annahm ebenfalls zum Tempel gehörte, ein vom Erdbeben mitgenommener Aussichtsturm und schlussendlich die kleine Ausbuchtung im Boden die den eigentlichen Kali-Tempel darstellte. Zu ihr gehörte eine kleine Steintafel in die Abbilder von Götter hineingemeisselt wurden.  Ein paar Meter vor ihr Standen eine Sammlung aus Dreizäcken und Schwertern, die dem Rost der sich darauf bereits gesammelt zu urteilen schon ewas älter waren. Zugegeben, vom eigentlichen Kali-Tempel war ich etwas enttäuscht.  
Um mich herum sassen einige Pärchen die ich wohl in ihrer trauten Zweisamkeit zu stören schien. Es reizte mich den Aussichtsturm zu besteigen. Zwei Verliebte versicherten mir dass er schon halten würde, sie wären auch schon oben gewesen. Langsam und auf den Fussspitzen (als ob das einen Unterschied machen würde) stieg ich die enge metallene Wendetrepe hinauf. Der Anblick war mittelmässig doch der Nervenkitzel des Aufstiegs hob meine Laune.

Wieder unten angekommen, schaute ich auf die Uhr. Vor mir lag noch der ganze Tag. Ich war voller Tatendrang und noch nicht bereit nach Hause zu gehen. An der Wegzweigung an der es zum Tempel hoch ging stand noch ein weiteres Schild: “ Namobuddha”

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Wenn ich mich nicht irre, zeigte das Schild in Richtung chinesische Grenzen. Eine Freundin hatte mir erzählt, dass es sich bei Namobuddha um ein wunderschönes altes buddhistisches Kloster handele welches man innerhalb eines Tageausflug besichtigen konnte. Der halbe Tag war leider schon vorbei aber vielleicht würde es reichen. Genug Wasser hatte ich. Ein paar Riegel waren auch im Rucksack. Man könnte ja etwas schneller gehen. So schritt ich, bewaffnet mit dem handvoll nepalesischer Sätze die ich bis da gelernt hatte Richtung Volksrepublik China.
Es sollte ein lustiges unterfangen werden. Am Anfang musste ich nur dem Weg folgen, doch nach der ersten Siedlung teilte dieser sich auf. Time to shine. In meinem besten Nepali sprach ich einen der Dorfbewohner an: “Namobuddha kaahaa ccha, hajur?”. Man verstand mich. Ich glaube jedoch dass alleine meine ausländische Erscheinung und der Name des Klosters gereicht hätten um das gleiche Resultat zu erzielen. Es gab jedoch das kleine Problem, dass detailliertere Auskünfte nicht möglich waren. Ich musste mich mit einem Wink in die richtige Richtung zufrieden geben. Dieser half mir bis an die nächste Kreuzung ein paar Meter weiter. Dortmusste ich dann wieder fragen. Ich arbeitete mich langsam vor. Die Sonne drückte weiter auf mich herab und ich hatte weder eine Ahnung wie weit ich von meinem Ziel entfernt war, noch wie lange ich noch brauchen würde. Die Natur um mich rum änderte sich stetig. Aus ruhigen Dörfern mit grossen Reisplantagen wurden steinerne Berghänge. Aus diesen wiederum wurden satte grüne Wiesen. Und als ich mich dem letzten Teil meiner kleinen Reise näherte, wanderte ich zwischen hohen Nadelbäumen deren rostrote Nadeln den Boden unter mir bedeckten.

Natürlich verlief nicht alles reibungslos. Als ich ein umzäuntes Gebiet erreichte und mich bereits am Ziel glaubte, verbrachte einige Zeit in einer hitzigen Diskussion mit einem Wärter warum ich nicht das Tor durchschreiten dürfte auf dem gross “Namobuddha” stand. Erst nach langem hin und her, verstand ich dass es sich bei der Einrichtung nicht um das Kloster handelte sondern um eine Forschungseinrichtung. Lachend über das Missverständnis verabschiedeten der Wärter und ich uns. Das Kloster befand sich eine paar Kilometer weiter weg.  Als die goldenen Dächer des Klosters bereits in Sichtweite war, hielt neben mir ein Auto an. Der Fahrer zeigte mir den Weg zum Kloster den er für am sehenswertesten hielt und blieb kurz für ein Schwätzchen stehen. Darauf dass ich aus Luxemburg komme antwortete er ganz begeister, dass es sein Lebenstraum wäre das grosse Musikfestival “Tomorrowland” zu besuchen. Er war der Betreiber eines kleinen Hotel Resorts in der Nähe (http://www.namobuddharesort.com/). Falls ich nachher einen Fahrer zurück nach Dhulikhel benötigen würde, stehe er mir gerne zu Verfügung.

Das Kloster von Namobuddha befand sich wie es aussah auf einem Hügel auf einem Berg. Ich durchschritt zu erst das Dorf am Fuss dieses Hügels. Links und Rechts reihte sich ein Restaurant und Guesthouse an das nächste. Die Strassen waren jedoch Menschenleer. Auf dem Hauptplatz befand sich eine kleine weisse Stupa. Versteckt zwischen den Häusern führte eine Treppe zum Kloster hinauf. Sie war umgeben von einem dichten Gewirr aus Bäumen, Ranken und Gebetsfahnen welche einen mystisch anwirkenden Tunnel zu formen schienen. Mit letzter Kraft schleppte ich mich die Treppen hoch. Unterwegs überholten mich drei Frauen. Auf ihrem Rücken trugen sie ein Korb beladen mit Steinen. Sie liefen förmlich an mir vorbei den Weg hinauf. Sie hatten bereits lange ausgeladen als ich keuchend das Eingangstor des Klosters erreichte. Unter einem der heiligen Bodhi-bäume gönnte ich mir eine rettende eiskalte Cola.
Das bezaubernde an dem Wetter was zurzeit in Nepal herrschte sind die goldenenen Sonnenuntergänge am Nachmittag. Durch die dünnen Wolkenschichten, die einem die Sicht auf die fernen Berge versperren brechen dann goldene Sonnenstrahlen und die ganze Umgebung erstrahlt in einem wundervollen nebeligen Glanz. Ich sass also da mit meiner Cola. Vor mir das weite Tal. Die Gebetsfahnen im Wind. Da hörte ich hinter mir den tiefen vibrierenden Klang eines Blasrohrs. Ich stieg auf die Spitze des Hügels von wo ich das Kloster etwas überblicken konnte. Aus einem der grösseren Gebäude drang wieder das Geräusch das zweifellos teil der Messe war die geradde im Gange war. Leider durfte ich daher das Kloster auch nicht betreten. Ich sah mir als noch eine weile die goldenen Dächer an die das hinabfallende Licht wieder zurück in Himmel reflektierten und lauschte den Klängen des Rituals was abgehlaten wurde. Der Klang des Blasrohrs ging einem immer wieder durch Mark und Bein.

Es war bereits spät. Unmöglich Dhulikhel noch bevor es dunkel werden würde zu erreichen. Ich entschied mich also das Angebot meiner Wegbekanntschaft anzunehmen. Auf den Kollegen war verlass. Zu den Top-Hits von David Guetta holperten wir über die Strassen dahin.

PS: Das letzte Bild von Namobuddha wurde von Google gesponsort. Leider gab mein Fotoapparat zu früh den Geist auf.

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Für Fahrräder entwickelt, für Menschen in Not entdeckt

6/6/2015

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Eines Abends lud unsere Guest-House Mutti oder "Didi" (npl. grosse Schwester) uns ein sie mit zu Bekannten zu begleiten die nicht weit weg von Dhulikhel leben und die das Erdbeben schwer getroffen hat. Für mich war es die erste Gelegenheit zu sehen wie die Leute auf dem Land mit der Situation zu recht kommen, daher stimmte ich neugierig zu. Sieben Leute quetschten sich in den in die Jahre gekommenen zinoberroten Geländewagen und machten sich auf den Weg. Mehrer Strassen, die für nepalesische Verhältnisse gut in Schuss gehalten werden, führen aus Dhulikhel hinaus. Die kurvige, von Schlaglöchern befallene Route auf der wir hinunter ins Tal rollten gilt als eine der Haupttransportwege von Waren auf ihrem Weg von China nach Indien. Für die westlichen LKW-Flotten ein unüberwindbares Hindernis, ist sie für die domestischen Fahrzeuge kein Problem. Was die kunstvoll angestrichenen und mit viel Bling-Bling (unter anderem wird auch das Warndreieck als Deko missbraucht) geschmückten Tatas angeht überrascht mich mittlerweile ohnehin nichts mehr. Ich bin mir sicher, dass die grossen Paradiesvögel der hiesigen Strassen in ihrem Alltag noch viel schwierige Streckken zu meistern haben.

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Wir genossen eine kurze Zeit den Fahrtwind bis unser Fahrer kurz hinter einer Kurve auf einen kleinen Bergweg abbog. Mich überkam ein sehr mulmiges Gefühl da zwischen Auto und Berghang lediglich eine Reifenbreite lag. Mit einer Vollbremsung die mir die Fingernägel meiner Sitznachbarin in die Oberschenkel trieb kamen wir einen Meter vor dem Abgrund in einem Kieshaufen zum Halten.

Auf einer flachen Ebene im ansonsten steil abschüssigen Berghang hatten sich einige Familien ihre Ziegelhäuser aufgebaut. Leider konnten sie dem Erdbeben nicht standhalten und stürzten als kleine Lawine aus Schutt ins Tal hinab.


Ihr müsst wissen, dass Sharmila Didi eine sehr engagierte Frau ist die sich sehr um ihre Mitmenschen kümmert. Sie arbeitet mit einigen Hilfsprojekten zusammen, erkundigt sich wie in diesem Fall gerne selbst um ihre Nächsten und führt nebenbei noch ein Kinderheim. Ach, und das Guest House in dem ich wohne und dass ich jedem wärmstens empfehlen kann betreibt sie auch noch. Die Menschen begrüssten sie daher sehr respektvoll und vertrauten ihr bereitwillig ihre Sorgen an.
Ich liess meinen Blick derweil über das weite Tal schweifen und sah in der Ferne schon vereinzelt die ersten Lichter in den Hängen um uns herum aufleuchten. Es war bereits spät am Nachmittag. Der Himmel hatte eine blasse bläulich violette Farbe angenommen. Die Sicht war, da es am Morgen noch geregnet hatte ungewöhnlich klar und zu meiner Überraschung stellte sich das was ich am Horizont für weisse Wolken hielt, als die schneebedeckten Gipfel der Annapurna Gebirgskette heraus. Ich sah sie mir einen Stillen Moment lang an und bewunderte die Schönheit dieser massiven Auswüchse der Erdkruste deren Grössendimension all meine Vorstellungen zu übersteigen schien. Mir wurde seither mehrmals dazu gratuliert sie schon bereits nach so wenigen Tagen und sogar mitten in der Monsunzeit gesehen zu haben. In mir hege ich die stille Hoffnung sie bald wiederzusehen... 

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Sharmilas Sohn, der an dem Tag geholfen hatte hier provisorische Unterkünfte aufzubauen wollte mir das Endprodukt ihrer Arbeit vorführen. Es handelte sich um ein Blechzelt in Form eines klassischen Flugzeughangars. Oh Gott, die Beschreibung ist mir nicht gelungen und daher verweise ich faul aber freundlichst auf die Fotos. Die Konstruktion überzeugte mich sofort durch ihre Schlichtheit und Effektivität.Der Unterschlupf besteht aus mehreren Wellblechplatten, drei gebogene Horizontalverstrebungen die dem Aufbau seine Form verleihen und etwas Draht um die Platten an den Verstrebungen zu befestigen. Die gebogenen Stangen werden tief in den Boden getrieben um für genügend Stablilität zu garantieren um den Nachbeben und vor allem dem kommenden Monsun standhalten zu können. Die Ankunft der Regenmassen stellt nämlich eine der grössten Ängste Nepals dar. Sie wird zum wahren Prüfstein der Nation die noch dabei ist sich nach dem schweren Schlag aufzurappeln.
Mein Ingenieurs-Wissen hält sich in Grenzen aber jedem dürfte klar sein dass dies keine dauerhafte Lösung ist. Aber es ist gibt ein paar unbestreitbare Vorteile die für diesen Übergangsunterschlupf sprechen: 1. Der Grundbau lässt sich in nicht mehr als 20 Minuten aufbauen. 2. Der Aufbau ist kinderleicht. 3. Die Konstruktion schützt selbst vor dem gefürchteten Sturzregen des Monsuns. Klar lassen sich auch einige Nachteile schnell ausfindig machen doch bleiben wir positiv.
Der geistige Vater des Projekts, Gabel Spears, hat nach der ersten Bestellung nochmals mehrere tausend Exemplare in Auftrag gegeben. Der Menschenfreund aus den USA verkaufte diese bisher in Kathmandu als Überdächer für Fahrräder und Motorräder, verteilte sie jedoch nach dem Erdbeben gratis an die Bedürftigen der Bevölkerung.

Es ist selbstverständlich nicht DIE rettende Idee die es schaffen wird den Menschen hier, die alles verloren haben, einen Neuanfang zu ermöglichen. Doch es ist mir wichtig zu zeigen wieviel mit etwas Kreativität, ein wenig Uneigennützigkeit und, bleiben wir realistisch, dem nötigen Kapital alles möglich ist. Jeder von uns kann Kreativ sein, jeder von uns hat hoffentlich auch selbstlose Momente und mit der Hilfe von Vielen wird es möglich sein die nötigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Kombiniert und gut geschüttelt könnte dabei eine Chance für Nepal herauskommen.

Namaste

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Bhakthapur - Eine königliche Stadt bedeckt von einer Staubschicht

6/2/2015

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Mit schwerem Herzen musste ich vor ein paar Tagen meine Sachen packen und Kathamdu verlassen um mich auf den Weg nach Dhulikhel zu machen. Dort würde ich meine Arbeit in der psychatrischen Abteilung des Krankenhauses antreten. Jetzt mal Hand auf´s Herz, am Anfang hatte ich Angst mich in diesem fremden Land einsam zu fühlen und keinen Anschluss zu finden. Aber die Warmherzigkeit und Offenheit mit der mich meine Gastgeberfamilie aufnahm nahm mir diese Bedenken. Ab dem Moment wustte ich, dass ich auch hier Freunde habe. Und dafür kann ich ihnen nicht genug danken.
Um so schwerer viel fiel es mir nun meinen sicheren Hafen zu verlassen. Doch die Reise musste weitergehen – the show must go on.
Mit haarsträubenden 60km/h rasten wir also über die Autobahn die von Kathmandu bis an die tibetische Grenze führt. Selbst falls mehr aus unserem Gefährt rauszuholen gewesen wäre, machten herumliegende Kühe und unbesorgte Fussgänger hohe Geschwindigkeiten zu einer überaus heiklen Angelegenheit. Auf unserer Route durch das Kathmandu-Tal wurde ich mit historischen Informationen versorgt. So war dieses Tal vor vielen Jahren in mehrere Königreiche eingeteilt, Das frühere Hoheitsgebiet des Königs von Kathmandu und das des Königs von Patang haben sich über die Jahre immer weiter angenähert bis sie schliesslich zu dem Moloch Kathmandu verschmolzen.  Etwas weiter entfernt befand sich das Königreich von Bhakthapur. Der Name der Stadt bliebe bestehen. Sie war an dem Tag unser Zwischenstopp auf unserem Weg in die Berge.

Nur wenige Schleierwolken waren am Himmel zu sehen und so lachte die Sonne gnadenlos auf uns herab als wir uns den historischen Überresten der Stadttore nähern. In Reichweite waren einige Verkaufsstände die ein Sortiment aus Getränken, Essen, vielem anderem und schlussendlich auch Gesichtsmasken anboten. Rückblickend hätte man da bereits die Zeichen besser deuten können. Zu jeder Königsstadt gehört natürlich auch ein Königspalast. Jene von Kathmandu und Patang waren schon Themen die ich in meinen vorigen Einträgen angesprochen habe. Der Platz der den Königspalast umgibt wird allgemein Durbar Square genannt (zB. Kathmandu Durbar Square, Patang Durbar Square).
Beim betreten des Durbar Squares von Bhakthapur begrüsste uns eine ehrfürchtige Stille. Das Hauptgebäude, der beeindruckende königliche Palast schien weitgehend unverseht zu sein, durfte jedoch nicht betreten werden. Seine in Kleinstarbeit aus dunklem Holz gefertigten Fensterrahmen sind eine Augenweide für jeden der handwerkliche Arbeit zu schätzen weiss. Leise erklangen die von der Dachkante herunterhängenden Glocken im Wind. Ihr Glockenspiel durchbrach sanft die Stille die einen ansonsten Umgab.  Nur eine handvoll Menschen hielt sich im schützenden Schatten der umliegenden Tempel auf. Der aus roten Backsteinen bestehende Boden des Platzes wurden erst vor einigen Jahren mit Hilfe deutscher Unterstützung restauriert. Helmut Kohl selbst gab sich damals die Ehre das rote Band zu durchtrennen. Das Rot war jedoch wegen einer dicken Staubschicht fast nicht zu erkennen. Ein weisser Sockel in  einer der hinteren Ecken des Platzes erinnert an eine der Prachtbauden die das Erdbeben leider nicht überstanden haben. Eine deutsche Freundin die ich später kennenlernen sollte, informierte mich darüber, dass dort früher einmal der “Bir-Tempel” stand. Der Name sei jedoch ohne Garantie zu verwenden, da es sich dabei möglicherweise nur um eine Anlehnung an das nahe Restaurant handelt.


Die Strassen Richtung Pottery Square führte uns durch enge verwinkelte Gassen die den Charme eines kleinen verschlafen Dorf in Südfrankreich besitzen. Die idyllische Stimmung nimmt jedoch mit dem Betreten des Pottery Square ein jähes Ende. Der für seine feinen, aus Ton gefertigten Handwerksstücke bekannte Platz wurde komplet verwüstet. Schutt, Trümmer und Zelte nehmen fast den ganzen Raum ein.

Die Luft wurde zunehmend staubhaltiger und bald liessen sich die ersten Huster nicht mehr unterdrücken. Mein geschätzter Begleiter führte mich weiter ins Zentrum von Bhakthapur. Unterwegs nahm die Zahl der zerstörten Häuser drastisch zu. Überreste von Gebäuden erschwerten zunehmend den Weg und zwangen uns mehrmals einen Umweg zu nehmen.
In der glühenden Mittagshitze kämpften sich Menschen durch das was von ihren Häusern übrig geblieben ist. Nur wenig davon war noch zu retten. Der Rest wurde in mühsamer Handarbeit abtransportiert. Auch Frauen und ältere Menschen trugen unter diesen miserablen Umständen ihren Beitrag bei wo sie nur konnten. Durch die Aufräumarbeiten wurde beständig Staub aufgewirbelt und machte es schliesslich unmöglich ohne Mundschutz zu atmen.


Wir erreichten als nächstes ein grösseren Platz auf dem sich eine beeindruckende fünfstöckige Pagode in den Himmel schraubte.  Wie mir mein Begleiter versicherte handelte es sich dabei um die höchste Pagode in ganz Nepal (vielleicht hat er auch ganz Asien gesagt). Er deutete nun ebenfalls an wie verwundert er sei, nicht mehr Menschen anzutreffen , da beide Plätze die wir besichtigt hatten sonst von Menschen nur so wimmelten. Die ehrfürchtige Stille die ich noch am Anfang wahrzunehmen glaubte schlug damit in eine gespenstische Atmosphäre um.Erst da fiel mir auf, dass die Gebäude die ich für einen Teil der Tempelanlage gehalten hatte, eigentlich Restaurants ware und kein einziges von ihnen geöffnet hatte. Gelich dem Gefühl, das ich bei dem Anblick des Durbar Square in Kathmandu empfunden hatte, überkam mich auch hier eine tiefe Traurigkeit bei dem Gedanken daran wieviel Leben vor dem Erdbeben in diesen Orten steckte. Doch ich hoffe, dass so wie ich, auch die Einwohner es als ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht sehen, dass wenigstens dieses riesige und wunderschöne Monument in der Mitte des Platzes den Naturkräften trotzen konnte.

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Eine Stupa und ein Wald aus Stützpfeilern

5/31/2015

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Nach dem gelungenen Auftakt meines Aufenthalts. Verbrachte ich am 30.05 meinen ersten Tag auf nepalesischem Boden. Nach dem Frühstück übernahm mein wunderbarer Gastgeber die Rolle des Tour Guides und zeigte mir ein Kathmandu wie ich es sonst wohl nicht kennengelernt hätte. Zuerst musst ich jedoch das am Vortag in Delhi zurückgebliebene Gepäck vom Flughafen abholen. Alles lief tadellos und wenn ich mich nicht irre hat es der gesamte Inhalt des Rucksacks ebenfalls bis nach Kathmandu geschafft.
In einem gemieteten Taxi machten wir uns auf den Weg. Unsere erste Haltestelle war die Boudanath Stupa, eine heilige Stätte des Buddhismus und eins der religiösen Zentren von Kathmandu und Umgebung. Durch ein kleines Tor zwischen den Hausreihen betritt man den grossen Platz in dessen mitte sich die Stupa befindet. Bei näherer Betrachtung fällt einem auf, dass bereits das Betreten dieses heiligen Ortes Teil des Rituals ist. So wie man sich hier auch gegenseitig grüsst, heben Gläubige die den Platz betraten kurz die zusammengepressten Hände zum Kinn als würden sie beten. Dieser Gruss gilt den Göttern und dient dazu ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
In ihrem unschuldigen weissen Gewand ragt die Stupa in den Himmel. Die fünf Stufen aus denen sie besteht, sind ein Symbol für die fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Wind und Geist. Die Zahl 5, findet sich als heilige Zahl öfters in den Schriften und Praktiken des Buddhismus. Anhänger umrunden in ihren Gebeten 5 mal die Stupa und verweisen damit auf die 5 meditativen Versenkungsstufen des Buddhas. Eine kleine Ringmauer die die Stupa umgibt bildet die unterste Stufe. Nach aussen hin befinden sich in dieser kleine Gebetsmühlen die man bei der Umrundung des Monuments drehen kann. Gekrönt wird das ganze von einer goldenen Spitze auf der man die Augen des Buddhas abgebildet sieht, die in alle vier Himmelsrichtungen blicken. Aber nicht nur die Stupa ist ein richtiger Blickfang sondern auch die sie umgebenden Häuser.
Selbst dieses riesige Monument wurde von dem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen. Kleine und grosse Risse ziehen sich durch Ringmauer und Stufen. Die goldene Spitze mit ihren 13 Stufen ist umgeben von einem Bambusgerüst und wenn man zufälliger weise eine Wasserwaage dabei hat, stellt man sogar fest, dass eine Stufe schiefer ist als die andere. Auf dem Weg, der um die Stupa herum führt wurden grosse Mengen Schutt zusammengetragen und behindern nun den Rundgang.

Unser Tour durch Kathmandu führte uns als nächstes nach Patang, das Stadtviertel, das ich mit einem Wald aus Stützpfeilern vergleiche. Unser Spaziergang durch die engen Gassen wurde zum Eierlauf zwischen den hölzernen Stützpfeiler und jeder der sich bezüglich der Körperhöhe über der neplesischen Norm befindet musste sich auch vor den Querstreben in Acht nehmen. Beides dient dazu die brüchigen Wände der alten Häuser zu stützen und ihnen bei weiteren Beben halt zu geben.

Als letztes besuchten wir das traditionelle gesellschaftliche Zentrum von Kathmandu, den Durbar Square. Als ein UNESCO Weltkulturerbe wurde diesem Platz auch in den Medien viel Aufmerksamkeit zuteil. Das Herz des Platzes, der königliche Palast, ist von tiefen Rissen zerfurscht und einige der riesigen Mauern neigen sich gefährlich dem Boden entgegen. Das Gebäude ist noch immer unbetretbar. Selbst der Platz drum herum wurde weitläufig abgesperrt. Hier und da sieht man Zelte von Hilfsorganisation für die Menschen die ihr Zuhause verloren haben oder es noch immer nicht gefahrlos betreten können. Traurigerweise fielen auch die hohen Tempel die als Pagoden bezeichnet werden der Naturkatastrophe zum Opfer. Von ihnen bleibt oft nicht mehr als der quadratische Sockel übrig. Auch hier wurde an jedem freien Platz, der nicht von Zelten beansprucht wird der Schutt zusammengetragen. Mitsamt der beissenden Sonne, dem vielen Staub in der Luft und den Ruinen der Tempel ergibt sich so ein surreales Endzeitbild.

Im Laufe des Tages habe ich viel Zerstörung gesehen und wurde mir bewusst welche schweren Verluste die Menschen hier hinnehmen mussten. Doch sah ich auch etwas anderes. Zwischen den Ruinen, den beschädigten Häusern und dem vielen Staub blitzte oft die Schönheit Kathmandus und Umgebung auf. Alte Häuser mit ihren kunstvoll verzierten Holzfenstern und den dunkelrot glänzenden Backsteinmauern, die dem Erdbeben getrotzt haben, gaben mir eine Idee davon was einmal war und was vielleicht werden kann.
Genauso verhällt es sich auch mit den Menschen. Man merkt dass Land und Leute angeschlagen sind, jedoch nicht gebrochen und die Lebenslust die von ihnen ausgeht beibt fast greifbar.

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Angekommen in Kathmandu

5/29/2015

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Über meine Anreise nach Nepal gibt es nicht viel zu berichten. Die Zwischenstopps dauerten länger als mir lieb war. Der Flughafen in Delhi schlägt Heathrow um einige Sympatiepunkte. In Delhi selbst, würde ich morgens um 8 Uhr und bereits 32 Grad keinen Fuss vor die Tür setzen. Und vor dem, der das genuschelte Englisch des indischen Flughafenpersonals auf Anhieb versteht, ziehe ich meinen Hut.
Erst beim Landeanflug auf Kathmandu wurde die Sache interessanter. Auf Reiseflughöhe versperrten einem schwummrigen Wolken, die den kommenden Monsun ankündigten, die Sicht auf das Land unter einem und man blickte auf eine milchig graue Suppe herab. Nur in weiter Entfernung hiessen einen die Umrisse der imposanten Riesen des Himalayas willkommen. Als wir nun die Wolkendecke durchbrochen hatten, betrachtete ich die Wellen von Landmassen welche die hiesige Landschaft prägen. Einige von ihnen hatten flache Berghänge und waren dicht bewaldet, andere endeten abrupt in steilen Klippen was noch mehr dem Bild einer brechenden Welle entsprach. Ich nahm die ersten Häuser und Siedlungen wahr. Einige hatten sich ganz oben auf den den Bergkämmen (oder für Einheimische vielleicht Spitzen der Hügel) eingerichtet.

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Je tiefer wir sanken, desto auffallender war jedoch, dass das was ich aus der Höhe noch als kleine textmarkerfarbige Schnipsel in der Landschaft wahrnahm, sich bei näherer Betrachtung als eine bunte Ansammlung von Zelten herausstellte. Nun spreche ich hier nicht von ein paar vereinzelten Zelten sondern ich sah sie über das ganze riesige Tal, das sich vor mir ausbreitete, verstreut. An einigen Stellen bildeten sie kleine Camps oder Zeltsiedlungen. Es handelte sich dabei um die improvisierten Unterkünfte der Menschen die durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren hatten. Versorgt wurden sie damit von der Regierung und ausländischen Hilfsorganisationen. Der Anblick erlaubte einen kurzen und wagen Einblick in das Ausmass der verheerenden Erdstösse.
Die Landung war gekonnt und die Grenzkontrollen  verliefen zügig. Die Freude endlich angekommen zu sein war gross. Erst am Gepäckband wurde meiner Euphorie ein Dämpfer verpasst. Air India hatte anscheinend in Delhi geschlampt und so blieb das ganze Gepäck der Passagiere erst mal dort. Morgen früh gegen 10 Uhr soll es dann am Tribuvhan Airport abholbereit sein.
Meine Stimmug blieb nur kurz getrübt da ich direkt darauf von meinen überaus herzlichen Gastgebern der nächsten zwei Tage, einer nepalesischen Familie, empfangen wurde. Selten hat man das Glück so liebenswürdige Leute zu treffen. Mein Gepäck? Kein Thema. Etwas passendes würde sich finden lassen und wie sich herausstellte sollte das auch wunderlicherweise stimmen. Man muss bedenken, dass die meisten Menschen hier einen Kopf kleiner sind als ich. Zusammen fuhren wir Richtung Kathmandu Zentrum. Auf der Fahrt verbrachte ich die grösste Zeit damit mich mit meinen neuen Freunden vertraut zu machen und achtete deshalb nicht übermässig auf die Umgebung. Ich kam jedoch nicht drum rum zu bemerken wie Menschen, Hunde und Kühe in aller Gelassenheit zwischen dem dichten Verkehr herumliefen. Affen dagegen bevorzugten den schnelleren Weg über die Strom- und Telefonleitungen, die als dicke Bündel in der Luft hingen. Für mich stellte dies alles ohnehin schon chaotische Umstände dar und so musste ich zweimal hinsehen um die Schäden an den Häusern wahrzunehmen. Lange Risse zogen sich über so manche Fassade, Mauern waren eingestürzt und Gebäude mit Glasfassaden waren gut verpackt in der Bemühung die wenigen heil gebliebenen Fenster zu retten und andererseits auch um Passanten zu schützen falls diese sich doch bei einem weiteren Beben lösen und hinunterfallen sollten. Da ich mich noch nicht in der Stadt orientieren kann, kann ich auch noch nicht mit Gewissheit sagen wo das Haus der Familie liegt. Aus dem Zimmer welches mir so überaus freundlich überlassen wurde blicke ich auf eine sehr geschäftige kleine Strasse zwischen hohen und eng aneinanderstehend Häusern hinunter.

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Am Tag sorgen das Knattern von Fahrzeugen und das einhergehende unablässige Hupkonzert in der ganzen Stadt für einen etwas erhöhten Lärmpegel. Fast schon gespenstisch ruhig wird es ab 8 Uhr. Dies hat sich erst vor kurzem so eingestellt. Nach dem Erdbeben bleiben die Menschen nicht mehr so lange draussen in den Strassen. Mir wurde gesagt, auch Restaurants würden mittlerweile ab 8/9 Uhr Abends schliessen. So wird die Nacht von den Gruppen streunender Hunde, deren Geheul und Gekläffe  übernommen. Nach mehr als 24 Stunden ohne Schlaf sollte das aber nicht weiter stören. Zuvor wurde ich jedoch von meiner Gastfamilie zu Tisch gebeten. Mit viel Hingabe zauberte uns die Frau des Hauses ein leckeres traditionelles Essen, bestehend aus Reis und Hühnchen mit einer Sosse aus Linsen und begleitet von einem kleinen Salat aus heimischen Gurken. Obwohl ich auch in Luxemburg schon die nepalesische Küche geniessen durfte und ich die Kochkünste der Köche nicht in Frage stellen will muss ich sagen, dass es mit dem was mir hier vorgesetzt wurde nicht zu vergleichen war. Sei es wegen den original Gewürzen hier aus Nepal oder der nicht europäisch-angepassten Kochweise, man schmeckte einfach mehr heraus. So falle ich also nach mehr als einem Tag reisen auf mein Bett. Da ich etwas zu gross bin baumeln die Füsse entspannt über die untere Bettkante. “Shuba Ratri!” was soviel bedeutet wie Gute Nacht.

Cheers,


Marc

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Aufbruch, die zweite!

5/27/2015

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Die Anspannung vor der Abreise hatte sich in den letzten Tagen kontinuierlich gesteigert und gipfelte gestern darin, dass ich wie von Sinnen von einem Geschäft zum nächsten lief um mich verzweifelt mit Dingen einzudecken die mich gegen alle Eventualitäten wappnen sollten. Die sündhaft teueren Trockenfutterrationen die mir im Survival Shop angeboten wurden schlugen letztendlich dem Fass den Boden aus und machten mir klar wie verrückt ich mich doch eigentlich machte (obwohl mir sehr wohl angeraten wurde Essen mitzubringen). Als Aussenstehender scheint einem die Vergeblichkeit solcher Bemühung schnell klar, doch wenn man sich selber mit so einer Situation konfrontiert sieht und sich zusehends hineinsteigert passiert es schnell, dass man vor lauter Aufregung den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Glücklicherweise kam ich (besser spät als nie) zur Einsicht, dass man sich unmöglich auf alles vorbereiten kann und damit verpuffte auch die aufgestaute Energie. Heute am Vorabend meiner Reise erlebte ich zwar noch einige Frustmomente beim Packen hatte, ansonsten blicke ich aber zuversichtlich und mehr oder weniger entspannt dem morgigen Tag entgegen.   
Bedenkt man den Grund meiner Reise erscheint es vielleicht etwas unpassend, doch ich muss sagen, dass es sich nach der langen Vorbereitung und dem zusätzlichen Warten, gut anfühlt endlich los zu dürfen…
Das nächste Mal werde ich mich aus Kathmandu melden.



Cheers

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2. Lagebericht aus Dhulikhel

5/20/2015

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Die letzten Nachrichten die uns aus Nepal seit dem zweiten grossen Erdbeben erreicht haben sind alles andere als beruhigend. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter und wird jetzt auf über 12.000 geschätzt. Über 16.000 weitere Personen wurden verletzt. Gebäude, die bereits beim ersten Beben beschädigt wurden, sind nun vollends eingestürzt und der kontinuierliche Regen bringt verheerende Erdrutsche mit sich.

Das Hospital in Dhulikhel wurde ebenfalls von den letzten seismischen Aktivitäten getroffen. Die pädiatrische Station wurde evakuiert, entstandene Risse und weitere Schäden an den Gebäuden müssen unbedingt vor dem bevorstehenden Monsun repariert werden und alle Internatsgebäude für Studenten sind mittlerweile unbewohnbar. Die schwersten Verluste wurden jedoch in den Aussenregionen registriert. 5 der medizinischen Aussposten wurden komplet zerstört und 5 weitere bedürfen dringend grösserer Reparaturen.  Zu Letzteren zählt auch das in Kattike Deurala, welches von Luxemburg finanziert wurde.

Was die Arbeit des Dhulikhel Krankenhauses betrifft so lässt sich sagen, dass das Personal ,trotz der Unterstützung von internationalen Hilfskräften, noch immer überlastet ist. 500 Patienten teilen sich die 360 verfügbaren Betten und die Operationsräume sind weiterhin Tag und Nacht besetzt. Medizinische Rettungsmannschaften dringen weiter in die schwer erreichbaren Regionen vor. Meistens benötigt es dazu die Hilfe von Helikoptern und der Unterstützung der nepalesischen Armee. Angekommen, treffen die Helfer in vielen Fällen auf Dörfer die dem Erdboden gleich gemacht wurden und auf deren verletzte und traumatisierte Einwohner. Ihnen wurde alles genommen. Es werden medizinische Camps organisiert, die die Menschen kostenfrei verarzten und impfen. Dadurch wird auch der Gefahr von Epidemien entgegengewirkt.

Nach den ersten Kontakten mit der Leitung des Hospitals in Dhulikhel hat Nepali Med Lux Hilfsspenden im Wert von 50.000€ überwiesen. Mit diesem Geld soll es ihren Partnern ermöglicht werden die medizinischen Vorräte wieder aufzufüllen. Es herrschen schwer vorstellbare Umstände vor Ort. Wie Dr. Ram Shrestha, der Gründer des Hospitals, bereits erklärt hat, kann man selbst den leicht Verletzten nicht sagen sie sollen nach Hause gehen, weil ein solches einfach nicht mehr existiert. So kommt es, dass man sich vor Ort um 16.000 Patienten und deren Familien kümmern muss. In diesem improvisierten Camp erhalten die Menschen ein “Erste-Hife Packet” welches ein Zelt, Decken, einige Kleider, Reis, Linsen, Öl, Camping Gas, ein Mittel zur Wassereinigung und einige Toilettenartikel enthällt.  Solches Material zu senden wäre zu kostspielig und würde zu lange Dauern (in der Regel 8 Wochen). Nepali Med Lux hat sich daher mit den Zuständigen darauf geeinigt, dass das Hospital auch weiter bei seinen gewohnten Lieferanten (aus Indien, China, Thailand etc.) kaufen soll und die Kosten dann übernommen werden. Natürlich wird bei allen Einkäufen auf einen Rechnungsbeleg und einen Lieferschein bestanden.

NepaliMed Lux hat sich ausserdem dazu entschieden den Wiederaufbau einer der Aussenposten zu übernehmen, wobei sich die Kosten wohl auf +- 250.000€ belaufen werden.
Bald wird Nepal in Vergessenheit geraden, da eine andere Katastrophe diese in der internationalen Presse ersetzen wird. Die Touristen werden sich ein anderes Urlaubsziel aussuchen und so wird vielen Menschen in Nepal, die vom Tourismus abhängig sind, die einzige Einnahmsquelle genommen und folglich jegliche Chance auf einen Neuanfang.
NepaliMed Lux hat sich entschieden den Kampf für dieses bezaubernde Land und seine wundervollen Menschen weiterzuführen und wir bitten sie von ganzem Herzen diese Leute die alles verloren haben nicht fallen zu lassen.

NepaliMed Lux bedankt sich bei allen Spendern und bittet noch um etwas Geduld. Ein Dankschreiben samt detailliertem Bericht sollte bald folgen.

Namaste. 



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    Marc Schmit

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